Dr. med. Dirk Manski

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Leitsymptom: genitale Dermatosen (Teil 2/3)

Pityriasis rosea:

akut entzündliche erythrosquamöse Hauterkrankung mit vorwiegender Manifestation am Stamm, die Ursache ist nicht bekannt. Beginnt mit einer sogenannten Mutterplatte (Primär-Medallion) am Stamm, es folgt ein auffallend symmetrisches erythrosquamöses juckendes Exanthem, welches sich entlang der Hautspaltlinien ausrichtet. Die Spontanheilung tritt in ungefähr 6–8 Wochen ein.

Psoriasis inversa:

gutartige schuppende Hauterkrankung, lokalisiert am Bauchnabel, inguinal, genital und perianal. Kann jucken. Glans- und Schleimhautbefall möglich.

Dyskeratosis follicularis (Morbus Darier):

aut. dom. genetische Verhornungsstörung. Linsengroße Papeln mit brauner Hornmasse bedeckt, isoliert, gruppiert oder konfluierend. V. a. behaarter Kopf, Schweißrinnen und genitoanal. Im Bereich der Leisten Neigung zur Superinfektion und Mazeration. Therapie: Kontrolle der Superinfektion, Vit. A lokal.

Pemphigus familiaris (Morbus Hailey-Hailey):

Aut. dom. bläschenbildende Dermatose, evtl. bullöse Verlaufsform des Morbus Darier. Nach der Pubertät Befall der Axillen, Hals und Leisten mit Blasen und im Verlauf nässenden verkrustenden Arealen. Scharf begrenzt. Zentrale Abheilung. Schubweiser chronischer Verlauf. Lokaltherapie: Antibiotika mit Kortison. Ultima ratio Exzision mit Hauttransplantation.

Lichen ruber planus am Penis
Abbildung 2.2: Lichen ruber planus am Penis: typisch ist die gerötete scharf polygonal begrenzte flache Papel, welche zentral eingedellt und ringförmig erscheint. Abbildung von Brian Hill, New Zealand, Public Health Image Library, Center for Disease Control and Prevention, USA, https://phil.cdc.gov/.

Lichen ruber planus:

Chronisch rezidivierende entzündliche juckende Haut- und Schleimhauterkrankung, evtl. ausgelöst durch eine viral bedingte Autoimmunität.

Gerötete scharf polygonal begrenzte flache Papel, evtl. zentral eingedellt und ringförmig. Einzeln, gruppiert oder konfluierend. Weißliche Streifung (Wickham). Starker Juckreiz. Beugeseitig Hand und Unterarm, unterer Rücken, Kniebeugen, Fußsohlen. Köbner positiv (Effloreszenzen durch Reizeffekt). Mundschleimhaut und Genitalschleimhautbefall [Abb. 2.2]. Therapie: lokal Corticosteroide.

Fixes Arzneimittelexanthem:

In Folge einer Medikamenteneinnahme entstehen ein oder mehrere scharf begrenzte brennende Erytheme, welche nach Rötung pigmentieren und monatelang persistieren [Abb. Fixes Arzneimittelexanthem]. Nach erneuter Exposition entsteht in konstanter Lokalisation ein Rezidiv. Vorwiegende Manifestation an gelenknahen Regionen und an Schleimhäuten (oral, genital oft mit Erosionen).


Pyoderma gangraenosum:

kutane Manifestation des Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa, mit einer chronischen schmerzhaften ulzerierenden Wunde.

Erysipel:

Oberflächliche bakterielle Hautinfektion (nur Kutis), mit v. a. Streptokokken Serogruppe A, seltener Staphylokokken. Scharf demarkierte erhabene Rötung der Haut mit Fieber. Genital eher selten, v. a. untere Extremität.

Fournie-Gangrän:

Lokale Schwellung, Rötung, Tumor, Krepitation (Gasbildung). Im weiteren Verlauf entstehen dunkle eingeblutete nekrotische Areale, Fieber und Symptome der Sepsis. Ausführliche Darstellung siehe Kapitel Fournier-Gangrän.

Atherom:

Zystischer Tumor der Haut, entsteht durch traumatische oder embryonale Verlagerung von Epidermiszellen in tiefere Hautschichten. Die Hornproduktion verursacht den typischen Atherominhalt.


Condylomata acuminata:

Weiche, rotbraune papillomatöse Tumoren, einzeln oder gehäuft, gestielt oder breitbasig. Befall von äußerem Genitale, Leisten, perineale Region, Harnröhre, Mundhöhle, Anus und/oder Rektum. Ausführliche Darstellung siehe Kapitel Condylomata acuminata.





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Literatur

Buechner 2002 BUECHNER, S. A.: Common skin disorders of the penis.
In: BJU Int
90 (2002), Nr. 5, S. 498–506