Dr. med. Dirk Manski

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Nierenlymphom: Symptome, Diagnose und Therapie

Definition des Nierenlymphoms

Das Nierenlymphom ist eine seltene Manifestation eines Non-Hodgkin-Lymphoms, seltener Hodgkin-Lymphoms, in der Niere (Okuno u.a., 1995) (Sheth u.a., 2006).

Ätiologie und Pathologie des Nierenlymphoms

Herkunft und Wachstum:

in 90 % hämatogene Manifestation, ein primäres Nierenlymphom ist sehr selten.
Aus multiplen kleineren Lymphomherden in der Niere entsteht durch Konfluation eine radiologisch sichtbare Raumforderung.

Risikofaktoren:

für ein Lymphom der Niere sind: bekanntes Lymphomleiden, iatrogene Immunsuppression, AIDS, Autoimmunerkrankungen, nach Bestrahlung oder Chemotherapie.

Ann-Arbor-Klassifikation von Lymphomen:

Stadium I:

Befall einer einzigen Lymphknotenregion oder eines einzelnen extranodalen Organs.

Stadium II:

Befall von mehreren Lymphknotenregionen oder Organregionen auf einer Seite des Zwerchfells.

Stadium III:

Befall von mehreren Lymphknotenregionen oder Organregionen auf beiden Seiten des Zwerchfells.

Stadium IV:

Disseminierter Befall viszeraler Organe.

Zusätze:

Folgende Buchstaben werden o.g. römischen Ziffern angehangen, um die Krankheit weiter zu beschreiben:

Klinik des Nierenlymphoms

Diagnostik des Nierenlymphoms

Labor:

Differentialblutbild (nicht zwanghaft pathologisch), erhöhte Blutsenkungsgeschwindigkeit (BSG)

Knochenmarkpunktion:

zur Lymphomsuche

CT-Abdomen und Thorax:

Lymphome zeigen unterschiedliche Wachstumsmuster: entweder singulärer Herd, mehrere Herde, diffuse Infiltration der Niere mit Organvergrößerung oder direkte Invasion ausgehend von hilären Lymphknoten. Typisch für ein Nierenlymphom sind neben der Raumforderung an der Niere eine Splenomegalie, ausgeprägte retroperitoneale Lymphadenopathie oder eine Lymphadenopathie in einem anderen Areal.

Feinnadelbiopsie der Niere:

entscheidend für die Diagnose und Vermeidung der Nephrektomie.

Angiographie:

hypovaskularisierte Raumforderung, keine Routineuntersuchung.

Therapie des Nierenlymphoms

Die Therapie richtet sich nach dem Krankheitsstadium (Ann-Arbor-Klassifikation) und nach der Histologie, für eine genaue Darstellung siehe Lehrbücher der inneren Medizin. Die Therapie besteht aus einer Chemotherapie (z.B. COPP, BEACOPP o. ABVD), ggf. in Kombination mit einer Strahlentherapie des betroffenen Areals. Die zentrale Aufgabe für den Urologen besteht in der Vermeidung einer unnötigen Nephrektomie.






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Literatur Nierenlymphom

Okuno u.a. 1995 OKUNO, S. H. ; HOYER, J. D. ; RISTOW, K. ; WITZIG, T. E.: Primary renal non-Hodgkin’s lymphoma. An unusual extranodal site.
In: Cancer
75 (1995), Nr. 9, S. 2258–61

Sheth, S.; Ali, S. & Fishman, E. Imaging of renal lymphoma: patterns of disease with pathologic correlation. Radiographics 2006, 26, 1151-1168.




 

  English Version: Renal lymphoma