Dr. med. Dirk Manski

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Sonographie der Harnblase und Messung von Restharn und Volumen

Die Sonographie der Nieren ist bei urologischen Patienten sehr häufig indiziert, es folgt eine Auswahl für Indikationen ohne Anspruch auf Vollständigkeit: Bauchschmerzen und Flankenschmerzen, Hämaturie, Proteinurie, Miktionsbeschwerden, abdominelles Trauma, (rezidivierende oder fieberhafte) Harnwegsinfektionen, Harninkontinenz, erhöhte Retentionsparameter, Nephrolithiasis, vor Nierentransplantation, Planung und Durchführung von operativen Eingriffen an der Harnblase oder Prostata.

Untersuchungstechnik der Sonographie der Harnblase

Die Beurteilung der Harnblase beginnt mit einer gefüllten Harnblase. Als Schallkopf wird ein Sektor- oder Curved-Array-Schallkopf mit 3,5–5 MHz verwendet. Am Ende der Untersuchung wird nach Miktion des Patienten die Restharnmenge bestimmt.

Normale Untersuchungsbefunde der Harnblasen-Sonographie

Harnblasenwanddicke:

die Harnblasenwanddicke sollte bei einer Harnblasenfüllung von über 50 % der Harnblasenkapazität an der Vorderwand der Harnblase gemessen werden. Bei Kindern sind Werte über 2,5 mm pathologisch und verdächtig für eine subvesikale Obstruktion. Bei Erwachsen gilt 7 mm als oberer Grenzwert für die Harnblasenwanddicke.

Restharnmessung und Formel der Berechnung:

Nach der Miktion wird die Länge, Breite und Tiefe [cm] der Harnblase im Sagittal- und Horizontalschnitt erfasst [Abb. Restharnmessung]. Die Berechnung des Restharns gelingt näherungsweise nach Formel Restharn. In der Literatur werden unterschiedliche Faktoren von 0,5–0,7 empfohlen. Je nach Harnblasenform ist eine erhebliche Ungenauigkeit möglich.

V (Restharn) = Länge × Breite × Höhe × 0,5

Normalerweise besteht kein Restharn, signifikant pathologische Werte bei Erwachsenen sind über 100 ml Restharn, bei Kindern ist ein Restharn über 10 % der Harnblasenkapazität pathologisch.


Sonographie Restharnmessung Harnblase
Abbildung 1.3: Sonographie der Harnblase: Messung von Restharn nach der 3-Punkt-Messung.

Transabdominelle Prostatasonographie:

Die Prostata wird durch die gefüllte Harnblase untersucht. Nach Bestimmung von Länge, Breite und Höhe in zwei Ebenen wird gemäß Formel Restharn das Volumen berechnet. Insbesondere bei sehr großer Drüse bietet die transabdominelle Messmethode Vorteile aufgrund des größeren Bildausschnitts [Abb. transabdominelle Bestimmung des Prostatavolumens]. Darüber hinaus kann die transabdominale Sonographie der Prostata leicht einen vergrößerten Mittellappen oder Prostatazysten identifizieren.

transabdominelle Messung der Prostatagröße mit der Sonographie
Messung der Prostatagröße mit transabdominaler Sonographie: Darstellung der Prostata in der sagittalen und horizontalen Ebene, Messung aller drei Dimensionen und Berechnung des Prostatavolumens gemäß Formel 1.6. In diesem Fall lag das Prostatavolumen bei 229 ml.







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Literatur

Leitlinie der EAU: EAU Guidelines Paediatric Urology

Singer u.a. 2006 SINGER, Eric A. ; GOLIJANIN, Dragan J. ; DAVIS, Robert S. ; DOGRA, Vikram: What’s new in urologic ultrasound?
In: Urol Clin North Am
33 (2006), Aug, Nr. 3, S. 279–286


  English Version: Ultrasound examination of the bladder and measurement of postvoid residual volume and bladder volume.