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Einmalkatheter für den intermittierenden Selbstkatheterismus
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Definitionen
Der intermittierende Katheterismus ist die Methode der Wahl für eine Katheterversorgung bei passageren oder dauerhaften Harnblasenentleerungsstörungen aufgrund neurogener oder myogener Ursachen. In der Regel wird der intermittierende Katheterismus als Selbstkatheterismus durchgeführt. Der intermittierende Katheterismus reduziert im Vergleich zur Dauerkatheterisierung das Risiko für Harnwegsinfektionen (Lapides, 1972).
Indikationen und Kontraindikationen des intermittierenden Selbstkatheterismus
- Motivation und Fähigkeit des Patienten zur 4–6maligen täglichen Selbstkatheterisierung
- Keine anatomischen Hindernisse (z.B. Harnröhrenstriktur)
- Niedrige Speicherdrücke der Harnblase mit einer funktionellen Kapazität von mindestens 400 ml
- Keine Polyurie
Technik der intermittierenden Einmalkatheterisierung
Material der Einmalkatheter
Einmalkatheter sind 1-Weg-Katheter (ohne Ballon) und meist aus günstigem PVC. Kurze Einmalkatheter für Frauen haben eine Nelaton-Spitze, lange Einmalkatheter für Männer werden mit Nelaton- und Tiemann-Katheterspitzen angeboten. Moderne Kathetersets enthalten atraumatische Katheter mit Gleitmittel und hydrophiler Beschichtung. Die Verpackung ermöglicht das aseptische Einführen des Katheters ohne Handschuhe.
Durchführung des intermittierenden Selbstkatheterismus:
Hygienische Händedesinfektion, Schleimhautdesinfektion des Meatus externus der Urethra. Vorsichtiges Vorschieben des mit Gleitmittel versehenen Katheters in seiner Verpackung durch die Harnröhre, bis Urin abläuft. Je nach Flüssigkeitszufuhr und Harnblasenkapazität sollte 4–6 × täglich die Harnblase entleert werden.
Komplikationen:
- Verletzung der Harnröhre mit Blutung oder Harnstrikturen.
- Infektionen: 1–2 klinisch signifikante Harnwegsinfektionen pro Jahr. Prophylaxe durch aseptische Technik, Erhöhung der Trinkmenge (Ausscheidung 1,5 l), Ansäuerung des Urins mit L-Methionin oder Cranberry.
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Literatur
Ahluwalia, R. S.; Johal, N.; Kouriefs, C.; Kooiman, G.;
Montgomery, B. S. I. & Plail, R. O.
The surgical risk of suprapubic
catheter insertion and long-term sequelae.
Ann R Coll Surg Engl, 2006,
88, 210-213
Sökeland, J., Brühl, P., Hertle, L., and Piechota, H. (2000).
Katheterdrainage der harnblase heute.
Dtsch Arztebl, 97(4):A167-A174.
English Version: Indications, technique and complications of intermittent catheterization
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