Dr. med. Dirk Manski

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Prolaktin und Differentialdiagnose Hyperprolaktinämie

Prolaktin ist ein Proteohormon, gebildet in der Adenohypophyse im Hypophysenvorderlappen, welches bei Frauen für das Wachstum der Brustdrüse im Verlauf der Schwangerschaft und für die Milchsekretion (Laktation) während der Stillzeit verantwortlich ist. Die physiologische Bedeutung von Prolaktin bei Männern ist unklar, erhöhte Werte finden sich bei u.a. bei Stress und nach dem Sex. Prolaktin hemmt beim Mann die Ausschüttung von GnRH, LH und FSH und damit auch die Testosteronproduktion. Weitere Funktion: Auslösung des Brutpflegeverhaltens. Dies trifft zu einem geringen Anteil auch für Männer zu, auch hier lassen sich peri- und postpartal erhöhte Prolaktinwerte nachweisen.

Normwerte von Prolaktin

3,0–15 ng/ml. Ausgeprägter zirkadianer Rhythmus mit nächtlichen Spitzenkonzentrationen, die Messung wird Vormittags mindestens 3 h nach dem Aufstehen empfohlen.

Messmethode:

Sandwich-ELISA.

Indikation bei Männern:

Die Prolaktinkonzentration sollte bei Hypogonadismus, Gynäkomastie, Galaktorrhoe, verminderter Libido und erektiler Dysfunktion untersucht werden.

Differentialdiagnose der Hyperprolaktinämie

Die Ursachen für eine geringgradige Hyperprolaktinämie unter 100 ng/ml sind vielschichtig: Stress, Alkohol, Sex, Medikamente (Psychopharmaka, Verapamil, Metoclopramid, Opiate, H2-Blocker), Hypothyreose und zahlreiche systemische Erkrankungen wie Niereninsuffizienz, Hypothyreose, Leberzirrhose oder Epilepsie.

Anhaltend erhöhte Werte über 100 ng/ml sprechen für ein Hypophysenadenom. Die Höhe der Prolaktinproduktion korreliert mit der Tumorgröße (<250 ng/ml Mikroadenom meist unter 10 mm, >250 ng/ml Makroadenom meist über 10 mm).








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Literatur Prolaktin







  English Version: Prolactin and causes of hyperprolactinemia