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Urinuntersuchung: Urinzytologie
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Indikationen für eine Urinzytologie
- Zur Diagnostik des Harnblasenkarzinoms oder Urothelkarzinoms in unklaren Fällen.
- Tumornachsorge des Harnblasenkarzinoms mit mittlerem und hohem Rezidiv- oder Progressionsrisiko [Tab. Rezidiv- und Progressionsrisiko des oberflächlichen Harnblasenkarzinoms]
- Tumornachsorge des Urothelkarzinoms des oberen Harntrakts.
Urinzytologie: Materialgewinnung und Färbung
Für die Urinzytologie wird entweder Spontanurin (den Morgenurin aufgrund osmotischer Artefakte vermeiden) oder alternativ eine Harnblasenspülung mit 20 ml NaCl verwendet. Im oberen Harntrakt wird der Urin vor der retrograden Pyelographie mit Hilfe eines Ureterkatheters und ggf. Nierenbeckenspülung mit 5–10 ml NaCl gewonnen. Der Urin oder die Spüllösung wird zentrifugiert, die Zellen auf einem Objektträger fixiert und gefärbt (Schnellfärbeverfahren oder Technik nach Papanicolaou).
Befundung der Urinzytologie
Normale Urothelzellen sind groß und haben einen runden, homogenen, kleinen Zellkern [Abb. normale Urinzytologie]. Je nach Entdifferenzierung verschiebt sich die Kern-Plasma-Relation zugunsten des Zellkerns [Abb. pathologische Urinzytologie]. Der Zellkern wird mit zunehmender Entdifferenzierung hinsichtlich Form und Anfärbung unregelmäßig [Tab. Malignitätskriterien der Urinzytologie].
• Zunehmende Größe der Zellkerne im Vergleich zum Zytoplasma |
• Unregelmäßige (entrundete) Zellkerne |
• Vermehrte und entrundete Nukleolen (Kernkörperchen) |
• Verdickte und unregelmäßige Kernmembran |
• Hyperchromasie: Transparenzverlust des Zellkerns |
• Grobkörniges und verklumptes Chromatin |
Die mikroskopische Untersuchung von abgeschilferten Urothelzellen im Urin kann zuverlässig G2- und G3-Zellen eines Urothelkarzinoms identifizieren. Gut differenzierte Tumoren schilfern seltener Zellen ab und die Abgrenzung zu entzündlichen Veränderungen ist schwierig.
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Literatur
Rathert, P. & Roth, S. Urinzytologie: Praxis und AtlasSpringer Verlag, Berlin, 2008