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Computertomographie (CT): Technik und Grundlagen
Abkürzung: CT. Zusammenfassende Literatur: (Joudi u.a., 2006).
Indikationen zur Computertomographie in der Urologie
CT-Abdomen:
die CT-Untersuchung des Harntrakts etabliert sich immer mehr zum führenden Diagnostikum in vielen Fragestellungen und verdrängt die Ausscheidungsurografie.
Nativ-CT:
die Computertomographie ohne Kontrastmittel ist inzwischen das Diagnostikum der Wahl bei Nierenkoliken. Neben der zuverlässigen Erfassung von Nephrolithiasis und Harnstau können viele differentialdiagnostisch wichtige Erkrankungen wie Cholelithiasis, Ulkusperforation, Ileus, Divertikulitis u. v. m. erfaßt werden. Ein weiterer entscheidender Vorteil ist die Vermeidung von Kontrastmittel.
CT mit Kontrastmittel:
die Computertomographie mit Kontrastmittel ist indiziert bei Harnstau ohne Koliken, Makrohämaturie, zur Diagnose und zum Staging von Urogenitaltumoren (vor allem Hodentumoren, Urothelkarzinom, Nierenzelkarzinom, Peniskarzinom), Trauma der Nieren und oberen Harnwege, Nebennierentumoren und zur Darstellung des abdominellen Gefäßsystems.
Weitere Indikationen:
bei folgenden urologischen Fragestellungen ist die Computertomographie mit hoher Aussagekraft sinnvoll: CT-Thorax (Lungenmetastasen, Lungenembolie), CT-Schädel (Hirnmetastasen), CT-Wirbelsäule (Knochenmetastasen).
Technik der Computertomographie
Grundlagen der CT-Bildgebung:
ein dünner Röntgenstrahl wird auf der einen Seite des Patienten generiert und nach der Passage durch den Patienten auf der anderen Seite detektiert. Der Röntgenstrahl samt Detektor wird in jeder Schicht um den Patienten rotiert. Mit Hilfe von komplizierten Algorithmen wird für jedes Volumenelement des Körpers (Voxel) die zugehörige Röntgenschwächung in Form eines Grauwertes errechnet. Für jede beliebige transversale Ebene im Körper kann nun ein Schnittbild errechnet werden.
Computertomographen der neuesten Generation erreichen mit Hilfe von Mehrzeilen-Detektoren eine höhere Geschwindigkeit der Untersuchung. Dies ermöglich die Verbesserung der longitudinalen Auflösung und reduziert Bewegungsartefakte. Sagittale und frontale Rekonstruktionen können in gleicher Auflösung wie transversale Schnittbilder errechnet werden.
Hounsfield-Skala:
die Röntgendichte der Voxel wird in der CT mit Hilfe der Hounsfield-Skala in Grauwerten dargestellt. Die Einheit der Hounsfield-Skala sind Hounsfield-Units (HU). Luft hat –1000 HU, Fett -200 bis -20 HU, Wasser 0 HU, Muskel 20–50 HU und kompakter Knochen über 1000 HU. In der praktischen Anwendung wird jedem akquirierten HU ein Grauwert in der bildlichen Darstellung des CT-Scans zugeordnet. Da das menschliche Auge nicht in der Lage ist, Tausende von Grauwerten zu differenzieren, wird der Bereich der Grauwert-Darstellung je nach Fragestellung und Organsystem begrenzt.
Computertomographie der Nieren:
die optimale Darstellung der Nieren gelingt mit einer Mehrphasentechnik in dünnen Schichten mit Hilfe eines Mehrzeilen-CT:
Nativ-CT (vor KM-Gabe):
Nachweis einer Nephrolithiasis, Berechnung der Hounsfield-Einheiten von suspekten Raumforderungen der Nieren oder Nebennieren.
Kortikomedulläre Phase (30–50 s nach KM):
Darstellung der Arterien und des Nierenkortexes.
Nephrographische Phase (100–160 s nach KM):
Darstellung des Nierenparenchyms und der Nierenvenen.
Ausscheidungsphase (5–7 min nach KM):
Darstellung des Hohlsystems.
Schnittbildanatomie CT Abdomen und Becken
Siehe folgende Abbildungen: Normale CT-Anatomie Abdomen und Becken 1, Normale CT-Anatomie Abdomen und Becken 2, Normale CT-Anatomie Abdomen und Becken 3 und Normale CT-Anatomie Abdomen und Becken 4.
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Literatur Computertomographie
Joudi u.a. 2006 JOUDI, Fadi N. ; KUEHN,
David M. ; WILLIAMS, Richard D.:
Maximizing clinical information obtained by CT.
In: Urol Clin North Am
33 (2006), Aug, Nr. 3, S. 287–300
English Version: Computed tomography scan: sectional anatomy of an abdominal CT scan