Dr. med. Dirk Manski

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Harnstau: Diagnose und Therapie der Hydronephrose

Harnstau ist eine Abflussbehinderung des Urins mit unterschiedlichen Schweregraden (Grad 1–4) in den ableitenden Harnwegen mit einer Erweiterung der Hohlsystems. Die daraus resultierende Druckerhöhung kann zu Schäden an den ableitenden Harnwegen und Nieren führen, es besteht die Gefahr einer Urosepsis und Niereninsuffizienz. Synonyme: obstruktive Uropathie, Hydronephrose (griechisch für Wasser in der Niere).

Klassifikation des Harnstaus in Grad 1–4


Sonographische Einteilung der Hydronephrose in Grad I–IV (Beetz u.a., 2001).
Hydronephrose Grad I: echofreie Erweiterung des Nierenbeckens ohne Erweiterung der Nierenkelche. Deutlicher Sinusreflex und keine Zeichen der Parenchymatrophie.
Hydronephrose Grad II: echofreie Erweiterung des Nierenbeckens, Kelchhälse und Nierenkelche. Abgeschwächter Sinusreflex. Keine Zeichen der Parenchymatrophie (erhaltene Papillenspitzen und spitzer Fornixwinkel).
Hydronephrose Grad III: massive echofreie Erweiterung des Nierenbeckens und der Nierenkelche. Fehlender oder marginaler Sinusreflex. Zeichen der Organatrophie (Flache Papillen und stumpfer Fornixwinkel).
Hydronephrose Grad IV: massive echofreie Erweiterung der Nierenbeckenkelchsystem mit aufgehobenen Grenzen zwischen Kelchen und Pyelon. Nahezu komplette Atrophie des Nierenparenchyms (hydronephrotische Sackniere).
Abbildung Sonographische Einteilung der Hydronephrose in Grad I–IV

Differentialdiagnose Hydronephrose: Welche Ursachen führen zu Harnstau?


Sonographie der Nieren: zweitgradiger Harnstau mit Dilatation der Kelchhälse und des Nierenbeckens ohne Organatrophie. Mit freundlicher Genehmigung, Dr. med. A. Passon, Augsburg.
Abbildung zweitgradiger Harnstau in der Sonographie


Sonographie der Nieren: Harnstau vierten Grades im Längsschnitt.
Abbildung viertgradiger Harnstau in der Sonographie
Abbildung viertgradiger Harnstau in der Sonographie
Sonographie der Nieren: Harnstau vierten Grades im Querschnitt.


Retrograde Pyelographie: Nierenbeckentamponade bei Makrohämaturie. Die Koagel wurden mit Hilfe einer Schleuse für die flexible URS entfernt.
Abbildung Retrograde Pyelographie: Nierenbeckentamponade bei Makrohämaturie.

Harnstauung durch Harnverhalt:

Obstruktion im Bereich der Prostata:

BPH, Prostatakarzinom, Harnblasentumor, Harnblasenstein, Harnblasenhalssklerose, Detrusor-Sphinkter-Dyssynergie (DSD).

Obstruktion im Bereich der Harnröhre:

Striktur, Klappen, Karzinom, Konkremente, Fremdkörper, Phimose.

Funktionsstörungen der Harnblase:

Neurogene Funktionsstörungen des unteren Harntrakts, Medikamente (Anticholinergika, Neuroleptika), Alkohol, Kälte, Operationen im Becken, Diabetes mellitus.

Harnstau durch Uretererkrankungen (intrinsische Ursachen):



Hydronephrose durch iatrogene Ursachen:

Harnstau durch Erkrankungen des Gefäßsystems:


Hydronephrose durch Erkrankungen des weiblichen Genitales:

Harnstau durch Erkrankungen des Retroperitoneums:

Diagnostischer Gang






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  English Version: hydronephrosis