Dr. med. Dirk Manski

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Carboplatin-Chemotherapie: Wirkmechanismus, Nebenwirkungen und Dosierung

Urologische Indikationen der Carboplatin-Chemotherapie

Wirkmechanismus von Carboplatin

Carboplatin besitzt ähnliche Eigenschaften wie Cisplatin. Es führt zu Reaktionen mit der DNA (kovalente Bindungen zwischen dem Doppelstrang) und damit zur Verhinderung der DNA-Replikation, Strangabrüchen und Zelltod.

Nebenwirkungen von Carboplatin

Die Hauptnebenwirkung ist die Suppression des Knochenmarks. Der Thrombozyten- und Leukozyten-Nadir ist 2–3 Wochen nach Gabe zu beobachten. Die Erholung dauert 5–6 Wochen.

Erbrechen ist häufig, aber weniger häufig als bei Cisplatin (moderat emetogen). Seltener Nephrotoxizität und Neurotoxizität. Weitere Nebenwirkungen sind allergische Reaktionen, die Induktion von Zweittumoren, genotoxische Wirkungen (6 Monate Kontrazeption werden in der Fachinformation empfohlen).

Carboplatin und Wechselwirkungen

Keine gleichzeitige Anwendung von nephrotoxischen Substanzen und Carboplatin.

Kontraindikationen von Carboplatin

Allergie gegen Carboplatin, schwere Niereninsuffizienz (GFR unter 20 ml/min), blutende Tumoren, schwere Knochenmarksinsuffizienz.

Dosierung von Carboplatin

Carboplatin wird nach der Formel von Calvert dosiert, dazu wird die GFR in ml/min benötigt. Die errechnete Menge wird als Infusion über 60 min verabreicht. Bei der Therapie des Seminoms Stadium I wird ein AUC-Wert (area under the curve) von 7 gewählt, die glomeruläre Filtrationsrate (GFR) in ml/min bestimmt:


Carboplatin [mg] = AUC-Wert × (GFR + 25)


Antiemetische Prämedikation:

1–2 h vor Chemotherapie: 5-HT3-Antagonist + Dexamethason 8 mg i.v.
Tag 2–3: Dexamethason 4 mg 1-0-1.

Präparatenamen von Carboplatin:

Axicarb, Carboplatin-Generika, Neocarbo, Ribocarbo.








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Literatur Carboplatin