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Meropenem: Wirkmechanismus, Nebenwirkungen und Dosierung

Meronem ist ein Reserveantibiotikum aus der Gruppe der β-Lactam-Antibiotika (Carbapeneme) mit einem breitem Spektrum im grampositiven wie im gramnegativen Bereich inklusive Pseudomonas und Anaerobier. Im Vergleich zu Imipenem besteht ein breiteres Wirkspektrum im gramnegativen Bereich, dafür etwas schwächer im grampositiven Bereich (wie Enterokokken).

Wirkmechanismus von Meropenem:

Meropenem hemmt die Peptidoglykansynthese der Bakterienwand. Meropenem bindet an sogenannte Penicillin-bindende Proteine (Peptidoglykansynthetasen) und hemmt dadurch die Polymerisation des Peptidoglykans und kovalente Quervernetzung der Bakterienwand. Meropenem ist sehr stabil gegenüber Beta-Laktamasen inklusive ESBL.

Urologische Indikationen

Das Reserveantibiotikum Meropenem findet Anwendung bei schweren komplizierten Harnwegsinfektionen, Urosepsis, nach Versagen von anderen Breitspektrum-Antibiotika oder bei multiresistenten Keimen in der Urinkultur.

Pharmakokinetik von Meropenem

Meropenem wird nur parenteral angewendet. Halbwertszeit 1 Stunde, geringe hepatische Metabolisierung, unveränderte renale Elimination zu 70%.

Nebenwirkungen von Meropenem

Meropenem ist im Vergleich zu Imipenem besser verträglich.

Kontraindikationen von Meropenem

Allergie gegen Carbapeneme. Vorsicht bei Allergie gegen Penicillin und Cephalosporinen, und in der Schwangerschaft.

Wechselwirkungen

Meronem senkt die Valproinsäure-Konzentration. Eine Erhöhung der INR ist unter oraler Antikoagulation mit Marcumar möglich.

Dosierung von Meropenem

500–1000 mg Meropenem 1-1-1 (alle 8 h) für Erwachsene je nach Schwere der Infektion. Kinder erhalten 10–20 mg/kgKG alle 8 h.

Eine Dosisreduktion ist bei einer Niereninsuffizienz unter 50 ml/min notwendig: die maximale Dosis ist 1000 mg alle 12 Stunden bei einer GFR von 50–25 ml/min, 500 mg alle 12 Stunden bei einer GFR von 25–10 ml/min und 500 mg alle 24 Stunden bei einer GFR unter 10 ml/min.






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Literatur

Simon und Stille 1997 SIMON, C. ; STILLE, W.: Antibiotika-Therapie in Klinik und Praxis.
9. Auflage.
Stuttgart New York : Schattauer, 1997

  English Version: Side effects and dosage of meropenem

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