Dr. med. Dirk Manski

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Partielle Penektomie: Technik und Komplikationen der Penisteilamputation

Glanserhaltende Penisteilresektion zur Therapie des Peniskarzinoms

Indikationen zur Penisteilresektion

Mittel der Wahl für die lokale Kontrolle kleiner Penistumoren (Ta–T1) unklarer Dignität.

Kontraindikationen

Gerinnungsstörungen. Große, schlecht differenzierte Penistumoren mit Gefahr der unvollständigen Entfernung.

Technik der Penisteilresektion mit Erhalt der Glans penis

Patientenvorbereitung:

Ausschluss oder Therapie einer Harnwegsinfektion. Perioperative Antibiotikaprophylaxe. Rückenlagerung. Spinal- oder Vollnarkose. Dauerkatheter. Anlage eines Tourniquets (z.B. Gefäßzügel mit Klemme) um die Penisbasis, dies reduziert die Blutung.

Penisteilresektion:

Keilförmige Exzision des Tumors mit Sicherheitsabstand von wenigen Millimeter und Verschluss der eröffneten Schwellkörper. Der Schwellkörperdefekt wird mit Subkutangewebe gedeckt. Hautnaht.






Nachsorge

Dauerkatheter 1 Tag. Wundkontrollen. Die weitere Therapie richtet sich nach der Histologie des Präparates (Tumorart? Sicherheitsabstand?).

Komplikationen

Hämatom, Infektion, Meatusstenose.

Penisteilamputation zur Therapie des Peniskarzinoms

Indikation zur Penisteilamputation

Mittel der Wahl für die lokale Kontrolle des Peniskarzinoms mit Infiltration der Schwellkörper (T2–3).

Kontraindikationen

Gerinnungsstörungen. Die radikale Penektomie sollte bei großen, schlecht differenzierte Penistumoren mit Gefahr der unvollständigen Entfernung bevorzugt werden. Nach der Penisteilamputation sollte mit dem Penisschaft noch ein gerichteter Harnstrahl möglich sein.



Technik der Penisteilamputation



Patientenvorbereitung:

Ausschluss oder Therapie einer Harnwegsinfektion. Perioperative Antibiotikaprophylaxe. Rückenlage. Spinal- oder Vollnarkose. Dauerkatheter. Anlage eines Tourniquets (z.B. dünne Robinsondrainge mit Klemme) um die Penisbasis, dies reduziert die Blutung.



Sicherheitsabstand zum Tumor:

Die Empfehlungen für den Sicherheitsabstand wurde in neueren Arbeiten auf 0,5–1 cm reduziert. Im entsprechenden Abstand zum Tumor wird ein zirkulärer Hautschnitt um den Penisschaft durchgeführt. Oberflächliche Venen und das dorsale Nerven-Gefäß-Bündel werden isoliert und ligiert.

Absetzen des tumortragenden Penisanteils:

im entsprechenden Sicherheitsabstand werden die Corpora cavernosa durchtrennt. Die Harnröhre wird isoliert und 1 cm weiter distal durchtrennt. Die Randschnitte und das Organpräparat werden per Schnellschnitt eingesendet, um die komplette Exzision abzusichern.



Verschluss der Corpora cavernosa:

Fäden (Stärke 2-0) werden durch die Tunica albuginea und das Septum penis vorgelegt, welche nach Knotung das Corpus cavernosus vertikal verschließen. Bei Nähten in der Nähe der Harnröhre ist auf die Harnröhrenweite zu achten. Das überschüssige Ende der Harnröhre wird bei 12 Uhr spatuliert.



Hautverschluss und Meatusrekonstruktion:

subkutane Miniredon-Wunddrainage. Vertikaler Verschluss der Schafthaut. Der Meatus wird durch zusätzliche Einzelknopfnähte zwischen Schafthaut und spatulierter Harnröhre rekonstruiert. Alternativ kann mit Hilfe einer Spalthautdeckung der distalen Corpora die Glans kosmetisch vorteilhaft rekonstruiert werden.





Inguinale Lymphadenektomie:

siehe Kapitel inguinale Lymphadenektomie.

Nachsorge nach Penisteilamputation

Frühzeitige Mobilisation. Thromboseprophylaxe, Heparininjektionen in die obere Extremität. Wundkontrollen. Drainagen 1–2 Tage. Dauerkatheter 2–5 Tage. Tumornachsorgen.

Komplikationen

Hämatom, Infektion, Meatusstenose.







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Literatur

J. A. Smith, S. S. Howards, G. M. Preminger, and R. R. Dmochowski, Hinman’s Atlas of Urologic Surgery Revised Reprint. Elsevier, 2019.

  English Version: Partial penectomy and glansectomy procedure steps