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Partielle Penektomie: Technik und Komplikationen der Penisteilamputation
Glanserhaltende Penisteilresektion zur Therapie des Peniskarzinoms
Indikationen zur Penisteilresektion
Mittel der Wahl für die lokale Kontrolle kleiner Penistumoren (Ta–T1) unklarer Dignität.
Kontraindikationen
Gerinnungsstörungen. Große, schlecht differenzierte Penistumoren mit Gefahr der unvollständigen Entfernung.
Technik der Penisteilresektion mit Erhalt der Glans penis
Patientenvorbereitung:
Ausschluss oder Therapie einer Harnwegsinfektion. Perioperative Antibiotikaprophylaxe. Rückenlagerung. Spinal- oder Vollnarkose. Dauerkatheter. Anlage eines Tourniquets (z.B. Gefäßzügel mit Klemme) um die Penisbasis, dies reduziert die Blutung.
Penisteilresektion:
Keilförmige Exzision des Tumors mit Sicherheitsabstand von wenigen Millimeter und Verschluss der eröffneten Schwellkörper. Der Schwellkörperdefekt wird mit Subkutangewebe gedeckt. Hautnaht.
Nachsorge
Dauerkatheter 1 Tag. Wundkontrollen. Die weitere Therapie richtet sich nach der Histologie des Präparates (Tumorart? Sicherheitsabstand?).
Komplikationen
Hämatom, Infektion, Meatusstenose.
Penisteilamputation zur Therapie des Peniskarzinoms
Indikation zur Penisteilamputation
Mittel der Wahl für die lokale Kontrolle des Peniskarzinoms mit Infiltration der Schwellkörper (T2–3).
Kontraindikationen
Gerinnungsstörungen. Die radikale Penektomie sollte bei großen, schlecht differenzierte Penistumoren mit Gefahr der unvollständigen Entfernung bevorzugt werden. Nach der Penisteilamputation sollte mit dem Penisschaft noch ein gerichteter Harnstrahl möglich sein.
Technik der Penisteilamputation
Patientenvorbereitung:
Ausschluss oder Therapie einer Harnwegsinfektion. Perioperative Antibiotikaprophylaxe. Rückenlage. Spinal- oder Vollnarkose. Dauerkatheter. Anlage eines Tourniquets (z.B. dünne Robinsondrainge mit Klemme) um die Penisbasis, dies reduziert die Blutung.
Sicherheitsabstand zum Tumor:
Die Empfehlungen für den Sicherheitsabstand wurde in neueren Arbeiten auf 0,5–1 cm reduziert. Im entsprechenden Abstand zum Tumor wird ein zirkulärer Hautschnitt um den Penisschaft durchgeführt. Oberflächliche Venen und das dorsale Nerven-Gefäß-Bündel werden isoliert und ligiert [Abb. partielle Penisamputation].
Absetzen des tumortragenden Penisanteils:
im entsprechenden Sicherheitsabstand werden die Corpora cavernosa durchtrennt. Die Harnröhre wird isoliert und 1 cm weiter distal durchtrennt. Die Randschnitte und das Organpräparat werden per Schnellschnitt eingesendet, um die komplette Exzision abzusichern.
Verschluss der Corpora cavernosa:
Fäden (Stärke 2-0) werden durch die Tunica albuginea und das Septum penis vorgelegt, welche nach Knotung das Corpus cavernosus vertikal verschließen. Bei Nähten in der Nähe der Harnröhre ist auf die Harnröhrenweite zu achten. Das überschüssige Ende der Harnröhre wird bei 12 Uhr spatuliert.
Hautverschluss und Meatusrekonstruktion:
subkutane Miniredon-Wunddrainage. Vertikaler Verschluss der Schafthaut. Der Meatus wird durch zusätzliche Einzelknopfnähte zwischen Schafthaut und spatulierter Harnröhre rekonstruiert [Abb. partielle Penisamputation]. Alternativ kann mit Hilfe einer Spalthautdeckung der distalen Corpora die Glans kosmetisch vorteilhaft rekonstruiert werden.
Inguinale Lymphadenektomie:
siehe Kapitel inguinale Lymphadenektomie.
Nachsorge nach Penisteilamputation
Frühzeitige Mobilisation. Thromboseprophylaxe, Heparininjektionen in die obere Extremität. Wundkontrollen. Drainagen 1–2 Tage. Dauerkatheter 2–5 Tage. Tumornachsorgen.
Komplikationen
Hämatom, Infektion, Meatusstenose.
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Literatur
J. A. Smith, S. S. Howards, G. M. Preminger, and R. R. Dmochowski, Hinman’s Atlas of Urologic Surgery Revised Reprint. Elsevier, 2019.
English Version: Partial penectomy and glansectomy procedure steps