Dr. med. Dirk Manski

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Ultraschall: Sonographie des Penis

Die Sonographie des Penis ist indiziert bei Patienten mit erektiler Dysfunktion, Morbus Peyronie, Priapismus, Penisbruch, Harnröhrenstrikturen, Harnröhrensteinen, Harnröhrendivertikeln und Penistumoren mit Beteiligung der Schwellkörper. Der Doppler-Ultraschall wird zusätzlich bei Patienten mit erektiler Dysfunktion und Priapismus eingesetzt (Singer u.a., 2006).

Untersuchungstechnik


Sonographie des Penis (Querschnitt von ventral): Corpora cavernosa (1+2), Corpus spongiosum (3).
Abbildung Sonographie des Penis (Querschnitt von ventral) mit Corpus cavernosum und spongiosum

Sonographie des Penis (Querschnitt von dorsal): Corpora cavernosa (1+2), Corpus spongiosum (3), Penishaut (4) und dorsales Nervengefäßbündel (5).
Abbildung Sonographie des Penis (Querschnitt von dorsal)

Für die sonographische Beurteilung des Penis wird ein hochauflösender Linearschallkopf von 7,5–10 MHz verwendet. Der Penis wird im Längsschnitt und im Querschnitt von ventral und/oder von dorsal untersucht [Abb. Sonographie des Penis von ventral und Sonographie des Penis von dorsal]. Die Tunica albuginea stellt sich als dünne echogene Struktur dar, welche die echogemischten Schwellkörper umgibt. Über der Tunica albuginea lassen sich die dorsalen Gefäße erkennen. Das Lumen der Harnröhre ist ohne Injektion von Gleitgel nicht zu erkennen, nach der Injektion wird von ventral untersucht. Dies gelingt am einfachsten, wenn eine Hilfsperson den Penis zur Seite streckt und gleichzeitig das Gleitgel injiziert, sodass der Untersucher beide Hände frei hat [Abb. Sonographie einer Harnröhrenstriktur].


Perineale Sonographie einer kurzstreckigen bulbären Harnröhrenstriktur mit geringer Fibrose. Siehe auch Abb. retrograde Urethrographie 1 und MCU des gleichen Patienten.
Abbildung: perineale Sonographie einer kurzstreckigen bulbären Harnröhrenstriktur mit geringer Fibrose.


Doppler-Sonographie der Penisgefäße

Die Messung der Penisdurchblutung nach pharmakologisch induzierter Erektion liefert wertvolle Hinweise für die erektile Funktion. In niedriger Dosierung wird Prostaglandin E1 (PGE1) (5–10 μg) von lateral in das Corpus cavernosum mit dünner Nadel (27G) injiziert. Alle 5–10min bis zum Erreichen der vollen Erektion wird die Qualität der Erektion beurteilt und eine Doppler-Sonographie der penilen Arterien und Venen durchgeführt. Falls die Erektion nicht innerhalb von 30~min eintritt, wird die Untersuchung abgebrochen. Bei unzureichender Erektion wird frühestens am nächsten Tag die doppelte Dosis (10–20 μg) injiziert. Die Maximaldosis für SKAT liegt bei 40 μg Prostaglandin.


Doppler-Sonographie des Penis (längs) 15 min nach SKIT: Tunica albuginea (1), Corpus cavernosum mit A. profunda penis (2), Corpus spongiosum (3). Mit freundlicher Genehmigung, Dr. med. W. Unkhür, Augsburg.
Abbildung Dopplersonographie des Penis

Messort der Dopplersonographie ist die A. profunda penis im Corpus cavernosum. Der Normwert für die maximale systolische Strömungsgeschwindigkeit in den Penisarterien VPSV (peak systolic velocity PSV) beträgt mindestens 25 cm/s. Bei voller Erektion sollte der enddiastolische Blutfluss (enddiastolic velocity EDV) in den Arterien unter 5 cm/s betragen, Werte darüber sprechen für eine venöse Leckage aus dem Schwellkörper. Der Fluss in den Penisvenen sollte ebenfalls unter 5 cm/s betragen. Der RI (resistive index) beträgt bei maximaler Erektion nahe 1, da der enddiastolische Blutfluss sehr gering sein sollte. Ein RI unter 0,75–0,8 spricht für eine venöse Leckage.





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Literatur Sonographie Penis

Singer u.a. 2006 SINGER, Eric A. ; GOLIJANIN, Dragan J. ; DAVIS, Robert S. ; DOGRA, Vikram: What’s new in urologic ultrasound?
In: Urol Clin North Am
33 (2006), Aug, Nr. 3, S. 279–286


  English Version: penile ultrasound imaging