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Bevacizumab: Nebenwirkungen, Kontraindikationen und Dosierung
Wirkmechanismus von Bevacizumab:
Bevacizumab ist ein monoklonaler Antikörper gegen VEGF, hemmt die Angiogenese und damit das Tumorwachstum.
Urologische Indikationen von Bevacizumab:
Bevacizumab war eine Option für die Behandlung des metastasierten Nierenzellkarzinoms in Kombination mit Interferon α2a. In Kombination mit Interferon zeigte Bevacizumab eine Verlängerung des progressionsfreien Überlebens von 10,2 vs. 5,4 Monate im Vergleich zu einer alleinigen Interferontherapie (Escudier u.a., 2007) (Motzer u. Bukowski, 2006). Bevacizumab hat nur noch eine geringe therapeutische Bedeutung bei Kontraindikationen gegen eine Erstlinientherapie.
Pharmakokinetik von Bevacizumab:
Intravenöse Gabe, initial über 90 min, bei guter Verträglichkeit zweite Gabe über 60 min, alle weitere Gaben dann über 30 min. Proteolytischer Abbau im Körper, Halbwertszeit 18–20 Tage.
Nebenwirkungen von Bevacizumab:
GI-Trakt:
Sehr häufig Diarrhoe, häufig Bauchschmerzen, Obstipation, Stomatitis. Schwerwiegende aber seltene Nebenwirkungen sind Darmperforationen und Fisteln.
Atemwege:
Sehr Atemnot, häufig Epistaxis.
Gefäße:
Sehr häufig Hypertonus, häufig Blutungen, Thrombembolien (2%).
Niere:
Sehr häufig Proteinurie, nephrotisches Syndrom (1%).
Haut:
Häufig Hautausschlag, Hauttrockenheit.
Sonstiges:
Sehr häufig Asthenie und Fatigue.
Kontraindikationen von Bevacizumab:
Allergie, Schwangerschaft, ein Monat vor oder nach einer größeren Operationen, unkontrollierte Hypertonie, erhöhtes Blutungsrisiko (Hirnmetastasen, Hämoptyse), nephrotisches Syndrom, hohes Risiko für arterielle Thrombembolie (nach Myokardinfarkt, Apoplex).
Dosierung von Bevacizumab:
10 mg/kgKG Bevacizumab i.v. alle zwei Wochen in Kombination mit Interferon α2a 9 MIU s.c. 3× pro Woche (Tage 2, 4, 6, 9, 11, 13).
Kontrollen während der Therapie:
Regelmäßige Kontrollen von Blutbild, Elektrolyte mit Phosphat, Leberwerte, Blutzucker, Gerinnung, Schilddrüsenparameter, Kreatinin, Proteinurie, Haut, Mundhöhle und Blutdruck.
Supportive Therapie:
Gegen Diarrhoe Loperamid, Therapie des Hypertonus, Hautpflege bei Exanthem, Substitution von Elektrolyten, gegen Mukositis regelmäßige Mundspülungen, Loperamid bei Diarrhoe.
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Literatur
Escudier, B.; Pluzanska, A.; Koralewski, P.; Ravaud,
A.; Bracarda, S.; Szczylik, C.; Chevreau, C.; Filipek, M.; Melichar, B.;
Bajetta, E.; Gorbunova, V.; Bay, J. O.; Bodrogi, I.; Jagiello-Gruszfeld,
A. & Moore, N.
Bevacizumab plus interferon alfa-2a for treatment of
metastatic renal cell carcinoma: a randomised, double-blind phase III
trial.
Lancet, 2007, 370, 2103-2111.
Motzer, R. J. & Bukowski, R. M.
Targeted therapy
for metastatic renal cell carcinoma.
J Clin Oncol, 2006,
24, 5601-5608.
English Version: Pharmacology of bevacizumab
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