Dr. med. Dirk Manski

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Pazopanib gegen das Nierenzellkarzinom

Wirkmechanismus von Pazopanib:

Pazopanib ist ein oraler Multikinasehemmer, insbesondere von Tyrosinkinasen, z. B. cKIT, VEGF- und PDGF-Rezeptorkinasen.

Urologische Indikationen von Pazopanib:

Pazopanib ist zugelassen für die Erstlinientherapie des metastasierten Nierenzellkarzinoms und als Zweitlinientherapie nach Zytokintherapie (Sternberg u.a., 2010).

Pharmakokinetik von Pazopanib:

Orale Gabe auf nüchternen Magen. hepatische Metabolisierung über CYP3A4, Halbwertszeit 31 h, Elimination über die Fäces.

Nebenwirkungen von Pazopanib:

GI-Trakt:

Sehr häufig Übelkeit und Erbrechen, Diarrhoe, Bauchschmerzen, häufig Mukositis, gelegentlich GI-Blutung.

Haut:

Sehr häufig Verfärbung der Haare, Hautausschlag und Hand-Fuß-Syndrom. Häufig Hypopigmentierung, Haarausfall, Erythem und Juckreiz.

Blut:

Häufig Thrombozytopenie und Neutropenie.

Leber:

Häufig Leberfunktionsstörung, gelegentlich Hepatotoxizität mit Hepatitis oder Leberversagen.

Kardiovaskuläre NW:

Sehr häufig Hypertonie, häufig Thrombembolien, gelegentlich Herzinfarkt oder Herzversagen.

Weitere Nebenwirkungen:

Schwäche, Epistaxis, Hypophosphatämie, Kopfschmerzen, periphere Ödeme und Asthenie.

Kontraindikationen von Pazopanib:

Keine Gabe von Pazopanib bei schwerer Leberinsuffizienz, trotz Dosisreduktion persistierende Nebenwirkungen Grad 3/4. Schwangerschaft und Stillzeit. Vorsicht bei Transaminasenerhöhung.

Wechselwirkungen von Pazopanib:

Ggf. Dosisreduktion bei gleichzeitiger Gabe von CYP3A4-Hemmern (Ketoconazol).

Dosierung von Pazopanib:

800 mg Pazopanib 1-0-0 p.o. ohne Therapiepause, bei Nebenwirkungen schrittweise Reduktion der Dosis in 200 mg-Schritten. Siehe auch Therapie des metastasierten Nierenzellkarzinoms.

Kontrollen während der Therapie:

Regelmäßige Kontrollen von (Differential)-Blutbild, Elektrolyte mit Phosphat, Leberwerte (bei Erhöhung siehe Fachinformation), Lipase, Gerinnung, Blutzucker, Kreatinin, Haut, Mundhöhle und Blutdruck.

Supportive Therapie:

Gegen Diarrhoe Loperamid, gegen Mukositis regelmäßige Mundspülungen, gegen Hand-Fuß-Hautreaktion Prävention der mechanischen Belastung, ggf. keratolytische oder glukokortikoidhaltige Salben. Bei fehlender Besserung Dosisreduktion oder Pausierung der Therapie.

Präparatenamen von Pazopanib:

Votrient.






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Literatur Pazopanib

Sternberg, C. N.; Davis, I. D.; Mardiak, J.; Szczylik, C.; Lee, E.; Wagstaff, J.; Barrios, C. H.; Salman, P.; Gladkov, O. A.; Kavina, A.; Zarbá, J. J.; Chen, M.; McCann, L.; Pandite, L.; Roychowdhury, D. F. & Hawkins, R. E. Pazopanib in locally advanced or metastatic renal cell carcinoma: results of a randomized phase III trial.
J Clin Oncol 2010, 28, 1061-1068.