Dr. med. Dirk Manski

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Petri und Kölbl: Gynäkologische Urologie (Buchrezension)

Zielgruppe der folgenden Buchrezensionen sind Ärztinnen, Ärzte, Urologinnen und Urologen, welche im Text zur Vereinfachung als Ärzte oder Urologen bezeichnet werden. Verkaufspreise und Buchdetails werden ohne Gewähr angegeben.


Die Gynäkologische Urologie von E. Petri und H. Kölbl ist ein deutschsprachiges Lehrbuch des Grenzgebietes zwischen Urologie und Gynäkologie. Das Buch erscheint mittlerweise in der vierten Auflage und ist in folgende Kapitel gegliedert: Gynäkologisch-urologische Diagnostik und Differentialdiagnostik, Fehlbildungen des Harn- und Genitaltrakts, Kontrolle der Blasenfunktion, Pathophysiologie der Beckenbodenstörungen, Differentialdiagnostik der Harninkontinenz, Psychosomatik von Blasenentleerungsstörungen, Konservative Therapie von Funktionsstörungen des unteren Harntrakts, Differenzierter Einsatz verschiedener Inkontinenzoperationen, Deszensus und Prolaps, Operative Therapie von Funktionsstörungen des unteren Harntrakts, Iatrogene Harnleiterverletzungen, Extraureterale Abflussstörungen, Verschluss von Blasen-Scheiden-Fisteln, Harnwegsinfektionen, Peritherapeutisches Blasenmanagement, Interventionelle radiologische Verfahren in der Gynäkologie, Problematik der Exenterationschirurgie, Harnableitung, Erkrankungen der weiblichen Harnröhre, Urologische Probleme in der Schwangerschaft, Verletzung des Genital- und unteren Harntrakts und Urogynäkologische Begutachtung.

Die Anordnung der einzelnen Beiträge der insgesamt 15 Autoren erscheint unkonventionell, sie ermöglicht jedoch klinische Fragestellungen zusammenhängend darzustellen. Die Gynäkologische Urologie ist aktuell, moderne Therapieverfahren wie die Injektion von Botulinumtoxin oder die Problematik der synthetischen Netze im Rahmen des Deszensuschirurgie werden diskutiert. Aktuelle Leitlinien werden berücksichtigt. Jeder Abschnitt ist ausführlich mit klinischen und diagnostischen Befunden bebildert. Das durchgängig farbige Buchlayout ist aufgrund der groß gesetzten und roten Überschriften etwas unruhig, die Tabellen sind übersichtlich. In Skizzen werden viele Operationstechniken klar verständlich erklärt. Leider kann der Umfang des Lehrbuchs einen Operationsatlas nicht ersetzen, auch für die Standardeingriffe fehlen Schritt-für-Schritt-Anleitungen. In zukünftigen Auflagen sollte hier der Schwerpunkt der Erweiterung gesetzt werden. Die Stärke der Gynäkologischen Urologie liegt in der übersichtlichen Darstellung der Krankheitsbilder und Diskussion der therapeutischen Optionen. Der Petri/Kölbl ist allen Urologen zu empfehlen, welche deutschsprachige Lehrbücher für die Einführung in die gynäkologische Urologie bevorzugen.

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