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Von Dirk Manski

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Sunitinib: Mechanismus, Nebenwirkungen, Kontraindikationen und Dosierung

Wirkmechanismus von Sunitinib:

Sunitinib ist ein oraler Multikinasehemmer mit Inhibition der VEGFR- und PDGFR-Signalwege; weitere Zielstrukturen sind KIT, FLT3, CSF1R und RET.

Urologische Indikationen von Sunitinib:

Sunitinib ist nicht mehr die Referenzsubstanz in der Erstlinientherapie des metastasierten Nierenzellkarzinoms. Sunitinib bleibt eine Option bei Patienten mit guter Prognose und Kontraindikationen für Checkpointinhibitoren (Motzer und Bukowski, 2006) (Motzer u.a., 2007). Weiterhin wird Sunitinib für die Zweitlinientherapie nach Progress unter CPI eingesetzt.

Pharmakokinetik von Sunitinib:

Orale Gabe; hepatische Metabolisierung über CYP3A4 zu einem aktiven Metaboliten. Elimination überwiegend biliär/fäkal, anteilig renal; effektive Halbwertszeiten ca. 40–60 h (Muttersubstanz) und 80–110 h (Metabolit).

Nebenwirkungen von Sunitinib:

Gastrointestinaltrakt:

Übelkeit und Erbrechen (20–40 %), Diarrhoe (50 %), Mukositis (25 %), Xerostomie (11 %), selten Pankreatitis.

Übelkeit/Erbrechen, Diarrhö, Mukositis/Stomatitis, Appetitabnahme; selten Pankreatitis (Lipase-Anstieg beachten).

Haut:

Eingeschränkte Wundheilung, Hand-Fuß-Hautreaktion (20 %): druckbelastete Stellen zeigen Blasenbildung. Weiterhin Exanthem (20 %) und Xerodermie (16 %).

Blut:

Thrombozytopenie, Anämie und Neutropenie (häufig bis sehr häufig).

Weitere Nebenwirkungen:

Schwäche (50%), Hypertonus (25%), Herzinsuffizienz, Hypothyreose (häufig), Blutungen, Epistaxis (10%), Hypophosphatämie, Kopfschmerzen, Proteinurie, nephrotisches Syndrom, periphere Ödeme und Asthenie.

Kontraindikationen von Sunitinib:

Wechselwirkungen von Sunitinib:

Starke CYP3A4-Inhibitoren (z. B. Ketoconazol, Itraconazol, Clarithromycin, Grapefruit) erhöhen Spiegel, nach Möglichkeit vermeiden oder eine Dosisreduktion von Sunitinib erwägen. Starke Induktoren (z. B. Rifampicin, Carbamazepin, Phenytoin) erniedrigen Spiegel.

Dosierung von Sunitinib:

50 mg Sunitinib p.o. Tag 1–28, dann 2 Wochen Therapiepause. Dosisreduktion von Sunitinib bei Nebenwirkungen auf 37,5 mg/d, alternativ Verlängerung der Therapiepause.

Kontrollen während der Therapie:

Regelmäßige Kontrollen von Blutbild, Elektrolyte inkl. Phosphat, Leberwerte, Lipase, Gerinnung, Blutzucker, Kreatinin, Urinanalyse, TSH. Untersuchung von Haut, Mundhöhle und Blutdruck.

Supportive Therapie:

Gegen Diarrhoe Loperamid, gegen Mukositis regelmäßige Mundspülungen, gegen Hand-Fuß-Hautreaktion Prävention der mechanischen Belastung, ggf. keratolytische oder glukokortikoidhaltige Salben. Bei Hypertonie leitliniengerechte Antihypertensiva. Hypothyreose mit Levothyroxin substituieren. Bei unzureichender Kontrolle Dosisreduktion oder Pausierung der Therapie.

Präparatenamen von Sunitinib:

Sutent.






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Literatur

Motzer und Bukowski 2006 MOTZER, Robert J. ; BUKOWSKI, Ronald M.: Targeted therapy for metastatic renal cell carcinoma.
In: J Clin Oncol
24 (2006), Dec, Nr. 35, S. 5601–5608. -
URL https://dx.doi.org/10.1200/JCO.2006.08.5415

Motzer u.a. 2007 MOTZER, Robert J. ; HUTSON, Thomas E. ; TOMCZAK, Piotr ; MICHAELSON, M. D. ; BUKOWSKI, Ronald M. ; RIXE, Olivier ; OUDARD, Stéphane ; NEGRIER, Sylvie ; SZCZYLIK, Cezary ; KIM, Sindy T. ; CHEN, Isan ; BYCOTT, Paul W. ; BAUM, Charles M. ; FIGLIN, Robert A.: Sunitinib versus interferon alfa in metastatic renal-cell carcinoma.
In: N Engl J Med
356 (2007), Jan, Nr. 2, S. 115–124. -
URL https://dx.doi.org/10.1056/NEJMoa065044

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