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BCG-Instillation: Nebenwirkungen und Dosierung
Wirkmechanismus von BCG
Die intravesikale Instillation von Bacillus Calmette-Guérin (BCG) in die Harnblase führt zu einer bakteriellen Zystitis mit Granulombildung; dabei werden Granulozyten, Lymphozyten und weitere Effektorzellen des Immunsystems aktiviert. Die resultierende Entzündungsreaktion führt zu einer verstärkten Immunisierung gegen Tumorzellen und damit auch verbesserten Tumorzellbekämpfung (Bohle und Brandau, 2003).
Urologische Indikationen
BCG ist indiziert für die intravesikale Immuntherapie des nicht-muskelinvasiven Harnblasenkarzinoms mit intermediärem oder hohen Rezidivrisiko oderProgressionsrisiko, siehe Tab. Rezidivrisiko des oberflächlichen Harnblasenkarzinoms und Progressionsrisiko des oberflächlichen Harnblasenkarzinoms.
Nebenwirkungen von Bacillus Calmette-Guerin (BCG)
Nebenwirkungen von BCG sind relativ häufig.
Häufigkeit >10%:
Pollakisurie, Dysurie und Hämaturie, asymptomatische granulomatöse Prostatitis, grippeähnliche Symptome und Fieber <38 °C.
Häufigkeit 1–10%:
Fieber >38 °C.
Häufigkeit <1%:
Allergische Hautreaktionen, Orchitis, miliare Pneumonie, abszedierende Infektionen nach Streuung, BCG-Sepsis, Ureterstriktur mit Harnstau und Minderung der Harnblasenkapazität.
Kontraindikationen von BCG
Immunsuppression (z.B. durch Glukokortikoide), Schwangerschaft, aktive Tuberkulose, Harnblasenperforation, symptomatische Harnwegsinfektion, Makrohämaturie, traumatische Katheterisierung sowie eine TURB in den letzten 21 Tagen.
Dosierung von BCG
Eine Apulle BCG enthält je nach Hersteller 2×108 bis 3×109 lebensfähige Bakterien, diese werden in 50 ml NaCl suspendiert und über einen Einmalkatheter einmal wöchentlich über sechs Wochen intravesikal instilliert. Um eine Verweilzeit von 1–2 h zu erreichen, sollte der Patient vor der Instillation nur wenig trinken.
Die Beurteilung des Therapieansprechens erfolgt primär mittels Cystoskopie und Urinzytologie nach drei Monaten. Bei auffälliger Cystoskopie oder positiver Zytologie sind eine Re-TURB bzw. Quadrantenbiopsien der Harnblase indiziert. Eine Re-TURB der Narbenregion kann bei Patienten mit ausgedehnbtem Tumorbefall erwogen werden. Bei erfolgreicher intravesikaler Immuntherapie ist eine Erhaltungstherapie sinnvoll: drei Instillationen im wöchentlichen Abstand in den Monaten 3, 6, 12, 18, 24, 30 und 36 (SWOG Erhaltungstherapieplan). Je nach Nebenwirkungen und Risikoprofil wird die Erhaltungstherapie über 1–3 Jahre durchgeführt.
Anpassung der Dosis und Therapiepausen
Die intravesikale Gabe von BCG führt häufig zu lokalen und gelegentlich zu systemischen Nebenwirkungen, welche Therapieabbrüche oder Therapiepausen notwendig machen.
Dysurie >2 Tage:
Pausierung der BCG-Therapie, Anlage einer Urinkultur und ggf. Antibiotikatherapie. Fortsetzung der BCG-Therapie erst nach Abklingen der Symptome.
Dysurie >10 Tage, symptomatische Prostatitis oder Orchitis:
Abbruch der BCG-Therapie und Einleitung einer tuberkulostatischen Therapie (z.B. Isoniazid, Rifampin und Ethambutol) für 3–6 Monate, abhängig von Schweregrad und klinischem Verlauf und ggf. in Zusammenarbeit mit einem Infektiologen.
Fieber <38,5 °C für <2 Tage:
Symptomatische Behandlung mit Paracetamol.
Hautausschläge, Arthralgie oder Arthritis:
Unterbrechung der BCG-Therapie und Gabe von nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAR). Eine kurzzeitige systemische Kortikoidtherapie kann erwogen werden. Bei fehlender Besserung Abbruch der BCG-Therapie und Beginn einer tuberkulostatischen Therapie.
Schwere systemische Nebenwirkungen oder streuende Infektion:
Abbruch der BCG-Therapie und unverzügliche Einleitung einer tuberkulostatischen Therapie für sechs Monate in Zusammenarbeit mit einem Infektiologen.
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Literatur
Bohle, A. & Brandau, S.
Immune mechanisms in
bacillus Calmette-Guerin immunotherapy for superficial bladder cancer
J
Urol, 2003, 170, 964-9.
Review Literature: EAU guidelines superficial bladder cancer. EAU guidelines of muscle-invasive and metastatic bladder cancer. German S3 guidelines bladder carcinoma Harnblasenkarzinom.
English Version: Side effects, and contraindications of intravesical BCG
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