Dr. med. Dirk Manski

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Hallscheidt und Haferkamp: Urogenitale Bildgebung (Buchrezension)

Zielgruppe der folgenden Buchrezensionen sind Ärztinnen, Ärzte, Urologinnen und Urologen, welche im Text zur Vereinfachung als Ärzte oder Urologen bezeichnet werden. Verkaufspreise und Buchdetails werden ohne Gewähr angegeben.


Die Urogenitale Bildgebung von P. Hallscheidt und A. Haferkamp ist ein deutschsprachiges Lehrbuch der modernen radiologischen Diagnostik der Harnorgane und der männlichen und weiblichen Geschlechtsorgane. Das Buch entstand aus der Zusammenarbeit der Arbeitsgemeinschaft "Uroradiologie und Urogenitaldiagnostik" der Deutschen Röntgengesellschaft und des Arbeitskreises "Bildgebende Systeme" der Deutschen Gesellschaft für Urologie. Das Buch ist nach Organen in folgende Kapitel gegliedert: Niere, oberer Harntrakt, Harnblase, Urethra, Nebenniere, Prostata und Samenblasen, Hoden, Uterus, Ovarien, Vagina und Vulva und Beckenboden der Frau. Ein Abschnitt über Erkrankungen des Penis fehlt. Kapitel zu den Grundlagen der radiologischen Bildgebung, zum Strahlenschutz oder über berufsrechtliche Voraussetzungen sind nicht im Buch enthalten.

Die Editoren und Autoren Hallscheidt und Haferkamp haben weitere elf Radiologen, sechs Urologen und zwei Gynäkologen für dieses Werk verpflichtet. Das Buch erscheint in der ersten Auflage. Am Anfang der Kapitel werden kurz die Indikationen für die bildgebenden Optionen dargestellt. Die normale Anatomie wird nicht in Bildbeispielen erklärt. Das Überwiegen von Autoren aus radiologischen Kliniken verursacht wahrscheinlich die Fokussierung auf CT- und MRT-Schnittbilder. Bis auf die intravenöse Urographie, eine auch von Radiologen durchgeführte Untersuchung, erhalten die retrograde Pyelographie (eine Abbildung im Kapitel oberer Harntrakt), die retrograde Urethrographie (keine Abbildung im Abschnitt Harnröhre) und die Miktionszysturethrographie (wenige Bildbeispiele) so gut wie keine Aufmerksamkeit. Auch die nuklearmedizinische Bildgebung in Form der Szintigraphie wird ausgeklammert. Die sonographische Bildgebung wird gelegentlich dargestellt; aber im Kapitel Hoden, einer Paradedisziplin für den urogenitalen Ultraschall, finden sich nur MRT-Bildbeispiele und kein einziges Ultraschallbild. Die transrektale Sonographie der Prostata wird auf einer halben Seite ohne Bildbeispiel erwähnt, während die MRT-Diagnostik der Prostata über knapp dreißig Seiten ausgeführt wird. Aus gynäkologische Sicht werden mehrere Techniken der fachspezifischen Bildgebung wie Mammographie, Salpingographie oder Genitographie vermisst.

Die Stärke der Urogenitalen Bildgebung liegt in der Darstellung der modernen Schnittbilddiagnostik wie MRT und CT mit Referenzbildern und Berücksichtigung der möglichen Differentialdiagnosen. Dies wird mit zahlreichen Bildbeispielen in hoher Qualität unterstützt. Am Ende eines jeden Abschnitts findet sich ein Literaturverzeichnis; das Inhaltsverzeichnis und das Sachregister sorgen für eine schnelle Orientierung. Die erste Auflage der Urogenitalen Bildgebung ist für Urologen zu empfehlen, welche eine Übersicht für die Bildgebung mit Hilfe von MRT und CT suchen. Der zweiten Auflage ist eine deutliche Erweiterung zu konventionellen Röntgentechniken und Sonographie zu wünschen.

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