Dr. med. Dirk Manski

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Sectio alta: hoher Harnblasenschnitt

Die Sectio alta (hoher Harnblasenschnitt) ist eine Eröffnung der Harnblase nach einem Unterbauchschnitt. Der Begriff nimmt Bezug auf die historischen Techniken der Harnblasensteintherapie, da früher perineale Zugangswege zur Therapie gebräuchlich waren (Sectio lateralis und mediana).

Häufige Indikationen für eine Sectio alta

Kontraindikationen

Bei elektiver Indikation Blutgerinnungsstörungen, unbehandelte Harnwegsinfektion, Harnblasenkarzinom.

Operationstechnik der Sectio alta





Patientenvorbereitung:

Ausschluss eines Harnwegsinfektes, Perioperative Antibiotikaprophylaxe. Vollnarkose, Spinal- oder Epiduralanästhesie. Rückenlagerung mit leichter Lumbarextension und leicht gespreizten Beinen. Desinfektion und steriles Abdecken. Einlage eines DK, Füllung der Harnblase mit 300 ml.

Operativer Zugang:

extraperitonealer Unterbauchschnitt in der Mittellinie (oder Pfannenstielschnitt). Durchtrennung der Linea alba, Einsetzen eines Retraktors nach stumpfer Mobilisation der Harnblase und des Spatium retzii. Vertikale Zystotomie bis 1 cm an den Harnblasenhals heran [Abb. Technik der Sectio alta], dort Sicherung der Zystotomie mit einer Durchstichligatur, welche weiteres Ausreißen verhindert.

Wundverschluss:

zweischichtiger Verschluss der Zystotomie, ggf. suprapubischer Katheter. Spülung der Wundhöhle, Einlage einer Robinsondrainage, schichtweiser Wundverschluss.

Nachsorge der Sectio alta

Schmerztherapie, frühzeitige Mobilisation. Thromboseprophylaxe. Laborkontrollen (Hb, Kreatinin). Wundkontrollen. Drainage 24–48 h, Dauerkatheter 5 Tage. Fakultativ Zystogramm vor Entfernung des Dauerkatheters.

Komplikationen der Sectio alta

Harnwegsinfekte, Blutung mit erneuter Operation oder Bluttransfusion, Wundinfektion, Urinom, Thrombose, Lungenembolie.








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  English Version: Cystolithotomy