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Urosepsis: Diagnose und Therapie der Blutvergiftung
- Urosepsis: Ursachen und Symptome
- Urosepsis: Diagnose und Therapie
Zusammenfassende Literatur Sepsis: (Hotchkiss und Karl, 2003).
Diagnostik der Urosepsis
Vitalparameter:
Temperatur, Puls, Blutdruck, Atemfrequenz, Urinausscheidung und Vigilanz sind wichtige Parameter zum Einschätzen der Prognose und Einleitung von intensivmedizinischen Maßnahmen.
Urinkultur:
vor Beginn einer kalkulierten Antibiose. Urin sollte auch bei Einlage eines Dauerkatheters, Harnleiterschiene oder Nephrostomie für eine Urinkultur abgenommen werden.
Blutkultur:
vor Beginn einer kalkulierten Antibiose.
Weitere lokale Keimdiagnostik:
vor Beginn einer kalkulierten Antibiose. Je nach vermutetem Infektionsherd: Sputum, Stuhl, Wundsekret, Liquor....
Labor:
Differentialblutbild, Blutgerinnung mit AT III und Fibrinogen, CRP, Leberwerte, Elektrolyte, Retentionsparameter, Blutgasanalyse, Procalcitonin.
Bildgebung:
Sonographie, CT-Abdomen und Rö-Thorax. Je nach vermutetem Infektionsherd weiterführende Bildgebung wie CCT oder Herzecho.
Therapie der Urosepsis
Die Urosepsis ist ein Notfall und benötigt sofortige Intensivtherapie, kalkulierte Gabe von Antibiotika und Fokussuche für eine ursächliche Therapie.
Intensivmedizinische Therapie der Urosepsis
Volumen- und Sauerstofftherapie bei Sepsis
Aggressive Volumen-, Sauerstoffträger- und Vasopressorentherapie am Beginn der Urosepsis verbessert die Prognose. Ziel ist die Herstellung eines Gleichgewichts zwischen Sauerstoffverbrauch und Sauerstofftransport innerhalb von 6 h. Als Parameter für die Erreichung des Gleichgewichts dienen die Normalisierung der zentralvenösen Sauerstoffsättigung, Laktatkonzentration, Basenabweichung (BE), pH-Wert und der Urinausscheidung.
Katecholamine:
Bei fehlender Wirkung der Volumen- und Transfusionstherapie ist die Gabe von vasoaktiven und positiv inotropen Substanzen wie Noradrenalin oder Adrenalin notwendig.
Therapie des Organversagens:
Beatmung und Nierenersatzverfahren (Hämofiltration) sind häufig notwendig.
Antibiotikatherapie der Urosepsis
Nach Gewinnung von Blutkulturen und lokalen Kulturen (s.o.) wird eine kalkulierte parenterale Antibiotikatherapie begonnen: z.B. Amoxicillin/Clavulansäure kombiniert mit Gentamicin, Cephalosporine der 3. Generation oder Reserveantibiotika wie Imipenem oder Meropenem bei vermuteter schwieriger Resistenzlage. Anaerobierinfektionen sind möglich bei Peritonitis, Wundinfektionen oder Fournier-Gangrän und erfordern ggf. den Einsatz von z.B. Metronidazol. Die Dauer der Antibiotikatherapie beträgt mindestens 7–14 Tage, je nach klinischem Verlauf.
Ursächliche Therapie der Urosepsis
Zahlreiche Erkrankungen, welche eine Urosepsis auslösen, können durch chirurgische Maßnahmen gebessert werden. Je nach Infektionsquelle sollte entsprechende Diagnostik ergriffen werden, um chirurgische Optionen nicht zu übersehen:
- Pyelonephritis: ggf. Drainierung von Abszessen, Nephrektomie bei funktionsloser Niere.
- Harnstau: retrograde Harnleiterschienung oder perkutane Nierenfistel.
- Prostatitis: suprapubischer Katheter, ggf. Drainierung von Abszessen.
- Fournier-Gangrän: radikale Exzision der Nekrosen.
- Epididymitis: bei Abszedierung Orchiektomie.
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Literatur Sepsis
Hotchkiss und Karl 2003 HOTCHKISS, R. S. ; KARL, I. E.: The pathophysiology and treatment of sepsis.In: N Engl J Med
348 (2003), Nr. 2, S. 138–50
English Version: Urosepsis