Dr. med. Dirk Manski

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Krankheiten von Nierenbecken und Harnleiter (Ureter)

Anatomie von Nierenbecken und Harnleiter

Anatomie der Harnleiter

Der Harnleiter (Ureter) ist ein etwa 30 cm langes Hohlorgan, welches Nierenbecken und Harnblase miteinander verbindet und den Harntransport zwischen Nieren und Harnblase ermöglicht. Der Harnleiter wird in einen oberen, mittleren und unteren Abschnitt eingeteilt. In seinem gesamten Verlauf liegt der Harnleiter retroperitoneal.

Krankheiten der Harnleiter

Verletzungen des Ureters

Verletzung des Harnleiters sind selten treten meist bei penetrierenden Bauchverletzungen auf. Iatrogene Harnleiterverletzungen, aber auch Harnleitersteine können eine Ureterstriktur bedingen.

Fehlbildungen der Harnleiter

Der Harnleiter ist relativ häufig von Fehlbildungen betroffen, als Folge von Harntransportstörungen besteht die Gefahr von Infektionen, Steinbildung und Niereninsuffizienz.

Bei der Harnleiterabgangsenge besteht eine Obstruktion im Bereich des Harnleiterabgangs am Nierenbecken. Mit Hilfe der Nierenszintigraphie muss das Ausmaß des Harnstaus objektiviert werden. Die Therapie der Ureterabgangsstenose kann offen chirurgisch oder laparoskopisch durchgeführt werden.

Das doppelte Hohlsystem ist in seiner Ausprägung variabel und reicht von einem Ureter fissus bis zu einem Ureter duplex. Häufig assoziiert sind eine Ureterektopie und eine Ureterozele.

Ein inkompetenter vesikoureteraler Übergang führt zu Reflux von Urin aus der Harnblase bis in die Nieren. Im Verlauf können rezidivierende Harnwegsinfektionen, akute Pyelonephritis und eine chronischen Pyelonephritis mit Funktionsverlust der Nieren entstehen. Neben der konservativen Therapie existieren erfolgreiche endoskopische und operative Verfahren.

Seltenere Fehlbildung der Harnleiter sind der Megaureter, der retrokavale Ureter, der retroiliakale Ureter, Ureterdivertikel, Ureterklappen, Ureterstenosen, Uretertorsion und das extrarenale Kelchsystem.

Gutartige Harnleitererkrankungen

Iatrogene Harnleiterverletzungen, aber auch Harnleitersteine können eine Ureterstriktur bedingen. Die Reaktion des Harnleiter-Urothels auf chronische Reizungen kann zur einer Ureteritis cystica führen. Die Retroperitoneale Fibrose (Morbus Ormond) Erkrankung mit zunehmender Fibrose des Retroperitoneums und Kompression des Harnleiters. Die Ursache für die retroperitoneale Fibrose ist unklar.

Harnleitersteine

Abb. HarnleitersteinDie Harnstein-Bildung in dem Hohlsystem der Nieren ist eine Volkserkrankung, welche als Risikofaktoren einen Überfluss an Nahrung und Mangel an körperlicher Bewegung besitzt. Wenn Nierensteine in die ableitenden Harnwege eintreten können, so führen diese Harnleitersteine zu Koliken, Harnstau, Infektionen und selten zu einem Funktionsverlust der Nieren.



Urothelkarzinom des oberen Harntrakts

Die Ursachen für ein Harnleiterkarzinom sind vergleichbar zum Harnblasenkarzinom und beinhalten Rauchen, Exposition im Beruf mit Giftstoffen und genetische Faktoren. Die Nephroureterektomie oder organerhaltende Techniken werden als Therapie in Abhängigkeit des Tumorstadiums und der Nierenfunktion angewendet.

Operationen der Harnleiter







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Literatur: Erkrankungen der Harnleiter

A. W. Partin, C. A. Peters, L. R. Kavoussi, R. R. Dmochowski, and A. J. Wein, Campbell-Walsh-Wein Urology, 12th ed. ISBN-13: 978-1455775675: Elsevier, 2020.



  English Version: Diseases of the ureters